Zen-Praxis

Weizenfeld mit HalmenWer den Zen-Weg gehen möchte, lernt zunächst, wie man Zen übt. Im Zentrum steht Zazen, eine gegenstandslose Meditationsform. Das Bedeutungsfeld der Schriftzeichen von Zazen zeigt auf, worum es geht: ‚Gesammelt Sitzen‘ oder ‚in Einfachheit Sitzen‘, ‚In-eins-sitzen‘ oder ‚Sitzen, das offenbar werden lässt‘. Kurz: eins zu sein und frei von sich, um aus der unbedingten Wurzel heraus zu leben. Die Tradition bezeichnet dies mit dem Begriff der ‚Buddha-Natur‘.
Durch Zazen lernen wir eine leiblich-geistige Sammlung, um in einer wachen, nicht-denkenden und nicht-wollenden Präsenz zu verweilen. Es ist ein unmittelbares in Kontakt-sein mit sich selbst.

  • In dieser wachen Sammlung wird die Übung immer mehr zu » Genjokoan
  • Eine weitere Weise, um den Zen-Geist zu verwirklichen, ist die Praxis des » Koan
  • Mit zunehmender Praxis wird der Zen-Weg jedoch zur » Übung des Alltags

Zazen sollte zu Beginn eine Zeit lang unter Anleitung gelernt werden und muss ausdauernd und regelmäßig praktiziert werden. Es braucht Zeit und Geduld, damit die Wirkung der Übung zur Entfaltung kommt. Für ein tieferes Eindringen ist ein authentischer und integrer Lehrer bzw. eine Lehrerin eine große Hilfe.

Die Rolle des Lehrers ist vor allem die eines Prozessbegleiters und „Geburtshelfers“. Im Feld wahren Dialoges wird das unmittelbar von selbst zum Erscheinen kommende Leben zum tragenden Selbst. Wahres Selbst heißt: Es vollzieht sich, es ereignet sich, in echter Berührung, in Inter-aktion, im „Inter-sein“ (Thich Nhat Hanh). Dies ist wahre Lebendigkeit im Augenblick.