Leid

Erschütternd sind diese Tage, erschütternd diese Zeit – das Leid Vieler ist groß. Das Unheilsame ist so greifbar. Das auszuhalten ist schwer. 

Die Übung der „Weisheit des Herzens“ und der „Intelligenz des Herzens“, damit wir da heraus leben, das wünsche ich mir für diese Zeit.

 

Licht in Dunkelheit

„Ein Licht entzündet sich am andern in der Frühlingsnacht „ (Buson).  Dies gibt, dies teilt, dies verbindet, dies bringt Freude ins Leben. Dagegen fühlen sich die aktuellen Geschichten von Gier und Hass und Egoismus fade und armselig an. 

Es ist leicht möglich, sich in Dunkelheiten dieser Tage zu verlieren, doch sobald die Augen aufgehen, dann ist es so wie der Mönch zu Unmon sagt: „Hell strahlendes Licht erleuchtet still das unendliche Weltall…“  

Dies nährt uns gegenseitig und lässt uns eine wirkliche Zukunft suchen.

weit und unendlich

„Die unendliche Weite von Fluss und Himmel ist die unendliche Weite des Herzens“ (K. Tsujimura). Wenn Du eng, abgetrennt, ängstlich oder resigniert wirst, wenn Du beginnst, in Gefühlen und Gedanken um Dich selbst zu kreisen, dann setz Dich auf Dein Sitzkissen oder Bänkchen, sammle Dich wach und lass Dein Herz sich öffnen und weit und unendlich sein.

Das konkrete Leben ist das konkrete Leben

Das Leben ist konkret. Die Sophistereien dieser Tage liegen mir manchmal im Magen wie schlechte Nahrung. Ich entdecke eine banale Wahrheit wieder: das konkrete Leben ist bodenlos, erschütternd, verletzlich, beglückend, schön, zum Lachen…. Oft bleibt mir gerade das Lachen im Halse stecken.

Eine alte Wortspielerei von Günter Wohlfahrt habe ich dieser Tage wiederentdeckt: „Die schwerste Aufgabe des Selbst ist die Aufgabe des Selbst.“ Und noch ein weiterer Satz von ihm: „Sich lassen heißt sich einlassen auf die Dinge, auf das Andere, auf den Anderen“ …und das konkret.

Globaler Klimastreik

Am 25.9.2020 ist ein „Globaler Klimastreik“. Ich möchte Zen-Praktizierende ermutigen, eine passende Form zu finden, dieses Anliegen zu unterstützen. Eine Möglichkeit ist an einer Demonstration teilzunehmen oder in der Meditation achtsam mit diesem Anliegen verbunden zu sein.

Ich selber gebe einen Sesshin und möchte diesen Tag folgenden Anliegen widmen: Unserer Angst zu begegnen und sie umzuwandeln. Diese Erde zu lieben. Kinder, geborene und noch nicht geborene, sowie Arme, hier und weltweit mit Achtung, der gebotenen Gerechtigkeit zu begegnen und Ressourcen zu teilen. Und ich möchte diesen Tag den Reichen und Mächtigen widmen, dass sie ihre Verantwortung wahr machen.